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07.09.2011

Kulturschock!


Etwas muss man wissen, wenn es um Schweden geht: Kinder sind wichtig!
Sie spielen im Familienorchester die erste Geige.
Das heisst nun nicht, dass sie alles dürfen. Diesen Eindruck hatte ich persönlich nie.
Aber es wird ihnen mehr Raum gewährt und verständnisvoller begegnet, als es hier oft der Fall ist.

Gestern nun las ich einen Bericht, der den Unterschied zwischen nördlicher und südlicher Mentalität deutlich macht:
Eine aus Süditalien stammende Familie war zusammen mit Freunden letzte Woche auf Städtereise in Stockholm. Die Gruppe wollte zusammen in einem Restaurant in der Altstadt zu Abend essen. Dabei benahm sich der 12-jährige Sohn auf der Strasse offenbar so unmöglich, dass dem Vater in seinem südländischemotionalen Temperament die Hand ausrutschte. Ein Zeuge des Vorfalls ("hier ist man in Schweden, hier landet man im Gefängnis, wenn man solches tut.") rief die Polizei. Der Vater wurde festgenommen und landete im Gefängnis.
Gestern Dienstag war die Gerichtsverhandlung. Der Ausgang der Verhandlung ist mir bis zu diesem Moment nicht bekannt...
Bestimmt hatte der italienische Vater keine Ahnung, dass in Schweden die körperliche Betrafung seit 1979 gesetzlich verboten ist:

"Barn har rätt till omvårdnad, trygghet och en god fostran. Barn skall behandlas med aktning för sin person och egenart och får inte utsättas för kroppslig bestraffning eller annan kränkande behandling".
 

("Kinder haben das Recht auf Pflege, Geborgenheit und eine gute Erziehung. Kinder sollten mit Respekt für ihre Persönlichkeit und Eigenart behandelt werden und dürfen nicht körperlicher Bestrafung oder anderer kränkender Behandlung ausgesetzt werden.")

PS. Wie denkt man wohl in Schweden über diese strenge Anwendung des Gesetzes bei einem Ausländer? Das fragt sich Hausfrau Hanna...

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